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Die Aller

Fluss der 1.000 Quellen

Luftaufnahme des Aller-Radwegs nahe Bockelskamp
© Lüneburger heide GmbH/ Dominik Ketz

„Fluss der 1.000 Quellen“ – diesen Beinamen hat die Aller schon seit Jahrhunderten. Ganz so viele sind es zwar nicht. Aber auf ihrem Weg von Eggenstedt in Sachsen-Anhalt bis zur Weser-Mündung bei Verden stoßen immerhin Dutzende Flüsse aus Harz und Heide wie Oker, Ilse, Fuhse oder Örtze zu ihr. Auch sie prägen den Lauf der Aller und tragen zur landschaftlichen Vielfalt der Region bei.

Seit rund 125.000 Jahren fließt die Aller nun schon durch das Elbe-Urstromtal, das die „große Schwester“ Zehntausende Jahre zuvor verlassen hatte. Die Aller ist zwar nicht so bekannt wie Rhein, Main oder Elbe und auch nicht so lang wie die „Stars“ – und doch gehört sie mit ihren 260 Kilometern zu den Top 10 der längsten Flüsse in Deutschland. Platz neun belegt sie, um genau zu sein.

Verlauf der Aller?

War der heutige Verlauf der Aller früher der Verlauf der Weser?

In der Erdbeschreibung des ägyptisch-alexandrinischen Geographen Ptolemaeus (um 150 n.Chr.) wird die Quelle der Visurgis (Weser) als im Harz liegend angegeben. Die Forschung diskutiert heute, dass von dort aus die Visurgis bis Verden im Allertal geflossen sein könnte. Auf weitere Ergebnisse der Forschung dazu darf man gespannt sein.

Entschleunigung und Natur

Der Aller-Radweg führt idyllisch am Allerufer entlang

Die Aller ist ein Flachlandfluss. Ihre Quellen sind auf etwa 160 Meter Höhe. Danach geht es gemächlich Richtung Norden durch die Magdeburger Börde und später durch die norddeutsche Tiefebene, und wenn die Aller auf die Weser trifft, sind es noch knapp zehn Meter über dem Meeresspiegel. Ein reißender Strom sieht anders aus. Aber genau diese Unaufgeregtheit macht den Charme der Aller und des Aller-Radwegs aus.

Die Aller entschleunigt, sie entspannt. Sie spüren diese Gelassenheit auf jedem Kilometer. Als einzige Großstadt treibt Wolfsburg den Puls in die Höhe. Daneben sorgen noch die Mühlenstadt Gifhorn sowie die Fachwerkperlen Celle und Verden für städtisches Flair. Aber sonst gibt die Natur den Takt vor. Genießen Sie eine vielfältige, über weite Strecken noch intakte und unberührte Landschaft.

Sehenswerte Orte und Ecken

Der Aller-Radweg führt als einer der wenigen Flusswanderwege von Ost nach West. Er ist in beiden Richtungen gut ausgeschildert und kann in mehreren Etappen befahren werden. Ganz gleich, wo Sie starten, der Aller-Radweg führt Sie durch beschauliche Orte wie Oebisfelde, Wienhausen, Winsen oder Hodenhagen, vorbei an romantischen Schlössern, Gutshäusern und Burgruinen, über Deiche, Schleusen und Kanäle.

Wegweiser weisen die richtige Richtung des Radwegs
© Lüneburger Heide GmbH

Direkt ans Ufer

Mitunter entzieht sich die Aller Ihren Blicken. Weiden, Wälder, Hochwasser-Ausgleichsflächen oder Abraumhalden ehemaliger Industrieanlagen trennen Fluss und Radler immer wieder über mehrere Kilometer – aber die Aller verlässt einen nie. Ihre Wege führen immer wieder zusammen. Und wenn Ihnen danach ist, fahren Sie einfach zu ihr: Feldwege und Zubringer führen vom Aller-Radweg direkt zum Ufer.

260 Flusskilometer

von Eggenstedt bis Verden

125.000 Jahre

fließt die Aller durchs Elbe-Aller-Urstromtal

9. längster Fluss

in Deutschland

~330 Kilometer

Radweg von der Elbe bis zur Weser